»Sich leicht und offen freuen können, ist das Zeichen einer edlen Gesinnung.«
Josef Holl, Dichter des 18./19. Jahrhunderts
Umgangssprachlich sagt man oft, jemand sei einem wohlgesonnen. Standardsprachlich korrekt ist hier »wohlgesinnt«; bei der Kombination mit »wohl« betrachtet der Duden aber beide Formen als richtig, weil dabei der Bedeutungsunterschied zwischen »gesinnt« und »gesonnen« nicht zum Tragen kommt.
Wo aber liegt dieser Bedeutungsunterschied?
Das Partizip »gesinnt« bezieht sich auf alles, was auf eine bestimmte Gesinnung zurückzuführen ist: ein gleich gesinnter, anders gesinnter, übel gesinnter Mensch. Im Gegensatz dazu bezeichnet »gesonnen« eine Absicht oder einen Willen. Dieses Partizip benutzt man nur in Verbindung mit dem Verb »sein«, und wenn Sie mich fragen, hat es immer eine etwas antiquierte Note: Er ist nicht gesonnen, ihr zuzustimmen.
Was die Rechtschreibung angeht, werden die meisten Kombinationen mit »gesinnt« getrennt geschrieben: gleich gesinnt, treu gesinnt, böse gesinnt usw. Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen: gutgesinnt und wohlgesinnt. Warum das so ist? Darüber schweigt sich der Duden aus. Vielleicht muss man aber auch nicht alles verstehen.
© Juliane Topka 2012
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,
So klar wie in der Mathematik ist das in sprachlicher Hinsicht nicht, aber stimmt, da war ich etwas ungenau. Ich…
Süß und salzig sind nicht zwei Alternativen. Auch wenn das Wort im Alltag so (falsch) benutzt wird. Im Mathematik-Studium habe…
Ist es. Wo haben Sie die Formulierung denn gelesen?