»Die Menschen zählen nicht, was ihnen gegeben, sondern was ihnen vorenthalten wird.«
Aus Kenia
Vor einiger Zeit zeigte mir Twitter sehr häufig einen gesponserten Tweet an, in dem es ungefähr hieß:
Lange war es nur Data Scientists vorenthalten, künstliche Intelligenz zu nutzen.
Bis dahin war mir noch nicht aufgefallen, dass »vorenthalten« und »vorbehalten« besonders häufig verwechselt werden. Meine Recherche ergab aber, dass gar nicht wenige Menschen damit Schwierigkeiten haben. Also schauen wir uns die beiden Verben mal an.
Mit »vorenthalten« drückt man aus, dass jemand eine bestimmte Sache nicht bekommt, obwohl er womöglich Anspruch darauf hat. Das kann auch eine Information sein, dann bedeutet »vorenthalten«, dass jemand etwas absichtlich verschweigt:
Die Gründe für seine Entscheidung hat er mir vorenthalten.
Wenn man aber sagen will, dass etwas nur für eine bestimmte Person oder Personengruppe gilt oder möglich ist, dann ist »vorbehalten« das richtige Verb. Die Firma, die den eingangs erwähnten Tweet gesponsert hat, sagt also genau das Gegenteil dessen, was sie eigentlich ausdrücken wollte.
Daran zeigt sich wieder einmal, dass auch und gerade sehr kurze Texte eine Prüfung vertragen können. Denn: Je kürzer ein Text, desto stärker fallen Fehler ins Auge.
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,
So klar wie in der Mathematik ist das in sprachlicher Hinsicht nicht, aber stimmt, da war ich etwas ungenau. Ich…
Süß und salzig sind nicht zwei Alternativen. Auch wenn das Wort im Alltag so (falsch) benutzt wird. Im Mathematik-Studium habe…
Ist es. Wo haben Sie die Formulierung denn gelesen?