»Die wertvollste aller Fähigkeiten ist die, auf ein zweites Wort verzichten zu können, wo eines genügt.«

Thomas Jefferson (1743 bis 1826), 3. Präsident der USA

Heute knüpfe ich an die Februar-Ausgabe an, in der es um die Kombination mehrerer Informationen in einem Satz ging. Dort lag der Stolperstein im grammatischen Fall (Akkusativ/Nominativ), aber es gibt auch andere Tücken. Könnten Sie benennen, woran es in den beiden folgenden Sätzen hakt?

(1) Die Strategie wird in diesem Jahr fertiggestellt und uns wichtige Leitplanken setzen.
(2) Dieses Update wird allen Benutzer:innen empfohlen und verbessert die Sicherheit des Systems.

Auch hier wird es klarer, wenn man jeweils die beiden Aussagen separat betrachtet:

(1a) Die Strategie wird in diesem Jahr fertiggestellt.
(1b) Die Strategie wird uns wichtige Leitplanken setzen.

 

(2a) Dieses Update wird allen Benutzer:innen empfohlen.
(2b) Dieses Update verbessert die Sicherheit des Systems.

Im ersten Beispiel führte wohl das Wörtchen »wird« auf die falsche Fährte: Es kommt in beiden Aussagen vor, deshalb scheinen die Aussagen auf den ersten Blick grammatisch ähnlich zu sein. Tatsächlich ist aber die erste eine Passivkonstruktion, die zweite steht im Futur. Das lässt sich auf diese Art nicht zusammenziehen. Besser ist es, zwei Sätze zu belassen und nur im zweiten »Die Strategie« durch »Sie« zu ersetzen:

Die Strategie wird in diesem Jahr fertiggestellt. Sie wird uns wichtige Leitplanken setzen.

Das zweite Beispiel kombiniert eine passive Konstruktion (»wird empfohlen«) mit einer aktiven (»verbessert«). Das ist nicht falsch, wirkt aber zumindest in dieser Reihenfolge schief. Hier ist es harmonischer, mit der aktiven Konstruktion zu beginnen:

Dieses Update verbessert die Sicherheit des Systems und wird allen Benutzer:innen empfohlen.

© Juliane Topka 2024
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