Diese Woche blieb ich an folgendem Intro in der Zeitung hängen:
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen/euch geht, aber mein Sprachgefühl jault immer auf, wenn ich das Verb »kosten« in Verbindung mit dem Dativ (hier: ihm) lese.
Grundsätzlich müsste es das wohl nicht; der »grüne Duden«* gibt dieser Konstruktion den gleichen Freibrief wie der Verbindung mit dem Akkusativ. Letztere ist laut dortiger Aussage zwar verbreiteter, aber der Dativ ist genauso als richtig anzusehen, meint die Redaktion.
Für mein Sprachempfinden allerdings geht »kosten« entweder mit Akkusativ oder gar nicht:
Die Flucht vor der Polizei kostete ihn sein Leben.
Was die Schmerzen beim Anblick der gezeigten Fundstelle noch steigert, ist die Wahl des Pronomens »sein« anstelle des schlichten Artikels, der in solchen Konstruktionen üblicher ist (»kostete ihn das Leben«). So entsteht die unselige Kombination »ihm sein«, die mich an Anekdoten à la »Tu ihn rein in ihm sein Tor« oder »Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion« denken lässt.
Gar nicht gut … jedenfalls, wenn es um ernsthafte Nachrichten geht.
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* Band 9: Richtiges und gutes Deutsch, 7. Aufl., Mannheim 2011
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,
So klar wie in der Mathematik ist das in sprachlicher Hinsicht nicht, aber stimmt, da war ich etwas ungenau. Ich…
Süß und salzig sind nicht zwei Alternativen. Auch wenn das Wort im Alltag so (falsch) benutzt wird. Im Mathematik-Studium habe…
Ist es. Wo haben Sie die Formulierung denn gelesen?