In diesem Beitrag orakelte ich Anfang dieses Jahres:
Expertise: Eine Expertise ist im Deutschen laut Duden (noch) ausschließlich ein Gutachten, aber kein Synonym für Fachwissen und/oder Erfahrung. Ich betone: noch. Denn die Verwendung im letzteren Sinne ist mittlerweile so verbreitet, dass sie vermutlich in einer der nächsten Auflagen enthalten sein wird.
Tatsächlich begegnet einem die Expertise ja überall – im alltäglichen Sprachgebrauch ebenso wie in der Werbung (Haarpflege!). Und schon seit langer Zeit ist in gefühlt mindestens 95 Prozent aller Fälle damit Fachwissen gemeint.
Dieser Tatsache konnte sich offenbar auch die Duden-Redaktion nicht mehr verschließen: In der kürzlich erschienenen 27. Auflage ist die Bedeutung nun auch verzeichnet.
Darüber kann man nun jammern oder sich freuen – Tatsache ist, dass der Duden deskriptiv arbeitet, also den tatsächlichen Sprachgebrauch abbildet. Und nach diesem Maßstab war die Änderung zweifellos fällig. (Anders als die Aufnahme von »Internetblog«, die ich für den größten Unfug seit langer Zeit halte. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Für mich bedeutet die Änderung zur Expertise wohl oder übel, dass ich aufhöre, den Begriff zu korrigieren. Ich fürchte aber, es wird eine Weile dauern, bis ich mir den Reflex abtrainiert habe …
Interessanter Gedanke! Das wiederum müsste bedeuten, dass diese Formulierung vorrangig in gedruckten Medien vorkommt; ich lese sie aber auch dauernd…
Einerseits stimme ich zu, frage mich allerdings, ob da eine gewisse "Veraltung" der Informationen vorweggenommen wird. Jemand, der z. B.…
In genau jenen Nachrichten werden leider auch die Angaben zu den Temperaturen falsch gesagt und und geschrieben. Oft sind z.…
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,