»Guter Stil heißt die Abwesenheit von Klischees, und das ist unverzichtbar,
sowohl im Vers als auch in der Prosa.«
Max Jacob (1876 bis 1944), französischer Schriftsteller und Maler
Um zwei Alternativen zu benennen, sind Konstruktionen mit »sowohl … als auch« gängig. Genauso korrekt ist die Variante »sowohl … wie auch«.
Sie mag Popcorn sowohl süß als auch salzig.
Sie mag Popcorn sowohl süß wie auch salzig.
Besonders im zweiten Fall kann man das »auch« weglassen. Allerdings vermerkt der Duden, dass man dann aus stilistischen Gründen das »sowohl« besser auch streicht: Sie mag Popcorn süß wie salzig. Aber ist der folgende Satz auch korrekt?
Dieses Thema wird von Abteilung X als auch von Abteilung Y betreut.
Das fragte mich eine Leserin, und ich gebe zu, dass ich darauf keine klare Antwort habe. Laut Duden kann das »als« genauso allein (also ohne »sowohl«) stehen wie das »wie«, aber da mag ich nicht mitgehen. Sie mag Popcorn süß als salzig? Das klingt in meinen Ohren falsch. Dasselbe gilt für »als auch« im Satz mit den Abteilungen. Mit »wie« dagegen funktioniert die Aussage:
Dieses Thema wird von Abteilung X wie (auch) von Abteilung Y betreut.
Ganz wichtig ist mir im Zusammenhang mit »sowohl … als auch« noch die Information, dass zwischen den beiden Teilen kein Komma steht. Bitte lassen Sie es weg, auch wenn Sie noch so sehr das Gefühl haben, dass da eins hingehört! Das ist wirklich nur in aufwendigeren Konstruktionen mit eingeschobenem Nebensatz der Fall; die sind aber wieder eine ganz andere Baustelle.
Süß und salzig sind nicht zwei Alternativen. Auch wenn das Wort im Alltag so (falsch) benutzt wird.
Im Mathematik-Studium habe ich gelernt, dass eine Alternative aus zwei Möglichkeiten besteht.
Und mein guter alter Wahrig sagt: Wahl, Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten, Dingen usw.
So klar wie in der Mathematik ist das in sprachlicher Hinsicht nicht, aber stimmt, da war ich etwas ungenau. Ich greife das im nächsten Newsletter noch mal auf.