»Der Wein und die Wahrheit sind sich nur insofern ähnlich, als man mit beiden anstößt.«

Gottlieb Moritz Saphir (1795 bis 1858), österreichischer Satiriker, Journalist und Kritiker

Oft habe ich den Eindruck, dass man das kleine Wörtchen »als« nicht so richtig für voll nimmt. Anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, dass ihm so oft ein »dass« seine Position streitig macht oder sich zumindest an seine Seite drängt.

Einer Konstruktion mit »insoweit« oder »insofern« zum Beispiel folgt im korrekten Deutsch ein Nebensatz, der nur mit »als« eingeleitet wird:

Die Lage ist insofern erfreulich, als es keine vereisten Straßen mehr gibt.

Ich kann ihn insoweit verstehen, als er kaum eine andere Wahl hatte.

Der Einstieg in den Nebensatz mit »dass« ist hier genauso falsch wie der mit »als dass«. Trotzdem sind diese beiden Varianten nach meinem Eindruck verbreiteter als die richtige. Möglich und korrekt ist auch die umgedrehte Form, die ganz ohne »als« auskommt; die allerdings auch ziemlich geschraubt klingt und deshalb für zeitgemäße Unternehmenskommunikation nicht zu empfehlen ist:

Die Lage ist erfreulich, insofern es keine vereisten Straßen mehr gibt.

Auch in Verbindung mit »umso mehr« reicht das einfache »als« für einen korrekten Satz:

Das freut mich umso mehr, als man so mit weniger Wörtern auskommt.

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© Juliane Topka 2014
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