Ich hab’s ja gestern schon angedeutet: Wenn ich einmal beim Thema Redewendungen bin, lässt mich das so schnell nicht wieder los. Gerade habe ich einen Screenshot wiedergefunden, den ich vor längerer Zeit gemacht habe:


Die Wendung »starker Tobak« bedeutet »Unverschämtheit«. Was ich bisher nicht wusste, ist, dass man auch von »starkem Tabak« reden kann; gebräuchlicher und deutlich idiomatischer ist aber in jedem Fall »Tobak«. Der Duden* führt diese Wendung auf einen alten Schwank zurück, in dem ein Jäger den Teufel an der Nase herumführt: Ersterer sieht das Gewehr des Jägers, weiß aber nicht, was es ist. Der Jäger erzählt ihm, es handele sich um eine Pfeife. Als der Teufel an dieser »Pfeife« zieht, drückt der Jäger ab. Die Schrotladung in seinem Kopf bezeichnet der Teufel daraufhin als »starken Tabak/Tobak«.

Ob man für die Wendung nun die Variante mit o oder die mit a bevorzugt – fest steht, dass Tabak eine feste Substanz ist. Damit ist die Kombination mit »einschenken« im Text oben ein schiefes Bild.

Der Duden sieht als Verb zum »starken Tobak« schlicht, ergreifend und ausschließlich »sein« vor: Etwas ist starker Tobak – fertig.

* Bd. 11: Redewendungen, Bibliograph. Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2002, S. 752

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