»Wenn du meinst, zu klein zu sein, um etwas zu bewegen, dann warst du noch nie mit einer Mücke im Bett.«

Aus Indien

Bewegung ist doch ein schönes Thema für den Jahresanfang. Und beim Verb »bewegen« ist auch gleich sprachliche Flexibilität gefragt: Es kann nämlich auf zwei Arten gebeugt (fachsprachlich: flektiert) werden. Es gibt eine schwache Flexion (bewegte, bewegt) und eine starke (bewog, bewogen).

So weit, so bekannt. Aber wann nutzt man welche? Das kommt darauf an, in welcher Bedeutung man »bewegen« benutzt.

Die schwache Form ist dann richtig, wenn das Verb eine räumliche Veränderung beschreibt:

Die Kaltfront bewegt sich langsam nach Nordosten.
Ich habe mich nicht vom Fleck bewegt.

Auch wenn uns etwas zu Herzen geht oder unser Gemüt anrührt, ist diese Beugung korrekt:

Der Film hat mich sehr bewegt.

Wenn »bewegen« aber ausdrückt, dass jemand auf Basis eines Umstands oder eines Arguments etwas entschieden hat, dann ist die starke Beugung gefragt:

Die aktuellen Ereignisse haben mich bewogen, meine Meinung zu ändern.

 

© Juliane Topka 2016
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