Folgendes Fundstück erreichte mich vor einiger Zeit aus der Elbmarsch, verbunden mit der Frage, ob das denn alles seine Richtigkeit habe:
Ich bin keine Biologin, aber ich würde sagen, das ist ein bisschen zu viel des Guten. Wenn eine Rasse »Zwerglachshuhn« heißt, dann würde ich einen entsprechenden männlichen Vertreter »Zwerglachshahn« nennen. Schließlich sagt man ja auch nicht »Jagdhundhündin« oder »Siamkatzenkater«.
Falls ich mich hier gerade völlig vergaloppiere, bitte ich um Wortmeldungen aus der zoologisch bewanderten Leserschaft. Vielen Dank!
Also irgendwie kann ich den Autor schon verstehen. „Huhn“ ist hier ja ein Gattungsbegriff (so wie Leute Katzen mögen, auch wenn sie in Wirklichkeit einen Kater zuhause haben). Lasse ich den Gattungsbegriff weg, wird eine andere Tierart draus, nämlich ein Lachs (da ist auch ein Unterschied zu deinen Beispielen). Von dem will der Autor aber keinen Hahn haben, sondern eben von den Hühnern…
Mein Vorschlag:
Zwerglachshühner
Suche einen Hahn von 2012, lachsfarbig, für Hobbyzucht
Was meisnt du dazu?
Hm. Aus meiner Sicht spricht einfach so gar nichts gegen den Begriff »Zwerglachshahn«. Das ist klar und eindeutig. Wie gesagt: Man spricht ja auch geschlechterübergreifend von »Siamkatzen«, sagt aber »Siamkater«, wenn man ein einzelnes männliches Exemplar meint. Die Struktur ist hier dieselbe.
Ich gebe dir da schon recht. Ich würde vermutlich auch „Zwerglachshahn“ nehmen; vermute aber mal, dass der Schreiber damit nicht zufrieden wäre. Denn identisch ist die Struktur zu „Siamkater“ nicht. Vergleichbar wäre etwa „Siamvogelkater“.
Für den Schreiber entsteht dadurch ein Problem, dass er einen zusammengesetzten Begriff (Zwerglachshuhn) hat, den er sich nicht weiter erklärt. Jetzt braucht er aber einen Hahn und da fällt ihm auf, dass er jetzt sozusagen „Fisch“ und „Vogel“ kombiniert. Deshalb die unglückliche Lösung … D. h. das, was aus unserer Sicht kein Problem sein sollte (Zwerglachshahn), ist für ihn halt vielleicht doch eines.
Aber das sind letzten Endes nur Vermutungen, wobei ich analoge Fälle schon öfter diskutieren durfte (musste). Und da ist dann eine Vermideungsstrategie oft besser als das semantische Unbehagen des Kunden bestehen zu lassen.
Ich kann dir nicht ganz folgen … warum denn »Siamvogelkater«?!
weil ich sonst nicht analog bin zu dem Bedeutungskonflikt zwischen „Lachs“ = Fisch und „Hahn“ = Vogel. Hahn ist semantisch gesehen markierter als Hunhn (weil Huhn ja auch der Gattungsbegriff ist), da tritt dann die Bedeutung „Vogel“ in den Vordegrund und das hat (vermutlich) für den Schreiber dann nicht mehr zu Lachs gepasst. Deswegen ist dein Beispiel weniger Problematisch. Es gibt halt keinen Bedeutungskonflikt zwischen „Katze/Kater“ und „Siam“.
Ich verstehe, was du meinst, stimme dir aber nicht zu 🙂 Und wahrscheinlich hat der Schreiber auch nicht halb so viel darüber nachgedacht wie wir beide!
Da gebe ich dir schon recht.