»Die Sprache ist äußeres Denken, das Denken ist innere Sprache.«

Antoine Comte de Rivaról (1753 bis 1801), eigentlich Antoine Rivaroli, französischer Moralist und Übersetzer

Lesen Sie fremdsprachige Bücher? Oder doch lieber fremdsprachliche? Und falls beides zutrifft, wo liegt der Unterschied?

Wenn etwas fremdsprachig, deutschsprachig, mehrsprachig oder sonst wie -sprachig ist, dann bezieht es sich auf etwas, das in der jeweiligen Sprache passiert, oder auf jemanden, der in dieser Sprache agiert, zum Beispiel mehrsprachige Kundenmagazine oder die deutschsprachige Bevölkerung in der Schweiz. Im Gegensatz zu »sprachlich« kommt »sprachig« nicht als Einzelwort vor.

Englischsprachiger Unterricht findet also auf Englisch statt; er beschäftigt sich aber nicht notwendigerweise mit der englischen Sprache. Auch Erdkunde- oder Mathematik-Unterricht kann englischsprachig sein. Geht es in den Unterrichtsstunden aber um die englische Sprache selbst, ist er englischsprachlich (wobei er natürlich trotzdem und gleichzeitig englischsprachig sein kann). Die Formen mit -sprachlich bezeichnen nämlich das, was sich auf die jeweilige Sprache bezieht oder zu ihr gehört. Weitere Beispiele: fremdsprachliche Weiterbildung, umgangssprachliche Floskel, neusprachliche Entwicklung.

© Juliane Topka 2013

 

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