»Die Möglichkeit ist die schwerste aller Kategorien.«
Søren Kierkegaard (1813 bis 1855)
Um Möglichkeiten und Fähigkeiten dreht sich ja gerade vieles. Leider sind Aussagen in diesem Zusammenhang oft umständlich oder sogar falsch. Da räumen wir doch mal auf!
Hier haben Sie die Möglichkeit, einfach mal abschalten zu können.
Dieser Job verlangt die Fähigkeit, vernetzt denken zu können.
Sowohl »Möglichkeit» als auch »Fähigkeit« beziehen sich bereits darauf, dass etwas sein oder passieren kann. Das bedeutet: Wenn Sie solche Formulierungen mit »… zu können« beenden, doppeln Sie diesen Aspekt, und das ist falsch. Also weg damit:
Hier haben Sie die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten.
Dieser Job verlangt die Fähigkeit, vernetzt zu denken.
Nun ist es zwar sprachlich korrekt, klingt aber immer noch ziemlich gespreizt. Denn »die Möglichkeit haben« oder auch »die Fähigkeit haben« geht deutlich schlanker. Und schon ist »können« zurück im Spiel:
Hier können Sie einfach mal abschalten.
In diesem Job muss man vernetzt denken können.
Ähnlich umständlich ist übrigens auch eine Formulierung, die gerade fast täglich in den Nachrichten vorkommt: Ein Minister habe angekündigt, dieses oder jenes tun zu wollen. Auch das ist eine Umdrehung zu viel, denn der Wille lässt sich nicht planen, der ist schon da, wenn man die Aussage macht. Der Minister kann also entweder ankündigen, etwas zu tun, oder er kann erklären, etwas (tun) zu wollen.
Interessanter Gedanke! Das wiederum müsste bedeuten, dass diese Formulierung vorrangig in gedruckten Medien vorkommt; ich lese sie aber auch dauernd…
Einerseits stimme ich zu, frage mich allerdings, ob da eine gewisse "Veraltung" der Informationen vorweggenommen wird. Jemand, der z. B.…
In genau jenen Nachrichten werden leider auch die Angaben zu den Temperaturen falsch gesagt und und geschrieben. Oft sind z.…
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,