»Es gibt notorische und fragliche Unanständigkeiten.«
Theodor Fontane (1819 bis 1898), dt. Schriftsteller
In einem TV-Bericht stieß ich neulich auf einen Fehler, der mir vorher so noch nicht untergekommen war. Gerade über die Sorte freue ich mich ja besonders: Ganz ohne Mühe habe ich ein Newsletter-Thema mehr für die Liste.
In dem Bericht hieß es:
»Ob die Container noch rechtzeitig ankommen, ist fragwürdig.«
Fragwürdig ist in diesem Satz allein das Wort »fragwürdig«. Man braucht keinerlei Kontext, um zu sagen: In diesem Fall kann nur »fraglich« gemeint sein. Wo aber ist der Unterschied?
Wenn man etwas als fraglich bezeichnet, dann bedeutet das, dass man noch nicht weiß, ob es wirklich so kommen wird. Es ist möglich, dass die Container ihr Ziel noch rechtzeitig erreichen, aber wissen kann es nach jetzigem Stand niemand.
Während »fraglich« also in die unbekannte Zukunft gerichtet ist, bezeichnet »fragwürdig« etwas, das man schon kennt oder weiß, das aber zweifelhaft oder unangemessen erscheint oder das man skeptisch betrachtet.
Am konkreten Beispiel:
Wenn ein Musiker im Rahmen einer Veranstaltung auftreten soll, aber noch nicht fest zugesagt hat, dann ist sein Auftritt fraglich. Steht er hingegen gerade auf der Bühne und wirkt betrunken, trifft keinen Ton oder beleidigt jemanden im Publikum, kann man den Auftritt mit Fug und Recht als fragwürdig bezeichnen.
Ich lese sorgfältiger, seit ich Ihre Newsletter erhalte.
Irgendwas stört mich an diesem Satz:
“ Es gibt 2 Stockwerke im Bauwerk, in denen Sie mit einem Blick über Paris essen können.“
Eine Schlagzeile:
„Das Feuer von Notre Dame ging um die ganze Welt.“
Da hatten wir nochmal Glück.
„….die hohe Kunst des Würzens, die jeder erlernen kann.“
Ich und hohe Kunst? Und Jeder? Und das ist hohe Kunst!