»Wenn einem alles gegen den Strich geht, sollte man einen Punkt machen.«
Unbekannt
Nach der April-Ausgabe der »Zwei Minuten« über Kopplungen bekam ich viele Mails mit der Bitte, doch mal über die wichtigsten Arten von Strichen und ihren Gebrauch zu schreiben. Gerne doch!
Im Wesentlichen brauchen Sie in deutschen Texten zwei Striche:
- Das Divis (-) finden Sie auf der Tastatur unterhalb von Ö und Ä oder auch als Minuszeichen auf dem Ziffernblock.
- Für den Halbgeviertstrich (–) drücken Sie am PC die Strg-Taste und das Minuszeichen des Ziffernblocks (!) gleichzeitig, oder Sie geben bei gedrückter Alt-Taste auf dem Ziffernblock 0150 ein. Am Mac drücken Sie einfach ALT+[-]
Das Divis (auch Viertelgeviertstrich) ist das richtige Zeichen für Kopplungen (Bindestrich) und für die Silbentrennung. Als Ergänzungsstrich können Sie dieses Zeichen nutzen, um Dopplungen zu vermeiden; etwa wenn Sie zwei zusammengesetzte Wörter nennen, die sich einen Bestandteil teilen: »Erdbeer- und Vanilleeis« ist kürzer als »Erdbeereis und Vanilleeis« – und genauso verständlich.
Der Halbgeviertstrich ist der klassische Gedankenstrich. Wenn Sie ihn als solchen benutzen, steht davor und dahinter jeweils ein Leerschritt. In Layouts ist es ggf. nur ein kleiner Festabstand, in jedem Fall aber ein Abstand. Wichtig: Im Fließtext sollten Gedankenstriche nicht am Zeilenanfang stehen!
Ohne Leerschritte können Sie den Halbgeviertstrich als Streckenstrich nutzen, um zum Beispiel Städteverbindungen zu beschreiben (»die Strecke Hamburg–München«). Häufiger werden Sie ihn aber als Bis-Strich brauchen: Auch dann steht er ohne Leerschritte bzw. Festabstände (»Sprechstunde: Mo–Fr 10–12 Uhr«). In Fließtexten ist es allerdings immer besser, »bis« auszuschreiben. Wenn »von« vorangestellt ist, muss »bis« ausgeschrieben werden. Die Kombination aus »von« und dem Bis-Strich (»von 10–12 Uhr«) ist falsch.
Achten Sie darauf, dass nicht verschiedene Arten von Strichen aufeinandertreffen. Der Klassiker sind Häufigkeitsangaben: »zwei-–dreimal« sieht nicht nur blöd aus, sondern sorgt auch für Verwirrung. Hier schreiben Sie »bis« aus: »zwei- bis dreimal«.
Von mir aus gern :-)
Diese Klarstellung sollte in diversen Redaktionen im DIN A1 Format in jedem Büro an der Wand hängen! Viele Grüße,
So klar wie in der Mathematik ist das in sprachlicher Hinsicht nicht, aber stimmt, da war ich etwas ungenau. Ich…
Süß und salzig sind nicht zwei Alternativen. Auch wenn das Wort im Alltag so (falsch) benutzt wird. Im Mathematik-Studium habe…
Ist es. Wo haben Sie die Formulierung denn gelesen?